Raubergasse 10

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8010



Die Karte wird geladen …

47° 4' 8.04" N, 15° 26' 18.06" E


Joanneum, früher Palais Leslie

Dreigeschossiger Baukomplex mit zwei Innenhöfen. Die nördliche Vierflügelanlage mit frühbarocker Fassadierung (die früheste kleine Pilasterordnung von Graz), Arkadenhof und Hauskapelle wurde von Domenico Sciassia ab 1675 als Stadthaus für das Stift St.Lambrecht erbaut. Ab 1811 Adaptierung für das von Erzherzog Johann gegründete Museum.

Die Wappen am Portal unter dem Schriftzug IOANNEVM hat der Grazer Bildhauer (und Scharfrichter) Leopold Zeillinger gefertigt. Es handelt sich dabei um die Wappen der Verordneten im Steiermärkischen Landtag, die 1811 auch im Bauausschuss vertreten waren: v. l. n. r.: Caspar Andreas von Jacomini, Ignaz Maria Graf Attems, Gotthard Kuglmayr OSB, Abt von Admont, LH Ferdinand Maria Graf Attems (Mitte), Cajetan Graf Wildenstein, Johann Ritter von Kalchberg, Stadt-/ Landeswappen.

1825/26 erfolgte eine südliche Verlängerung des Straßentraktes, wobei die Frühbarockfassade weiter fortgesetzt wurde. Im Inneren barocke Stuckdecken des 18.Jhs. und ehem. Festsaal (Sala terrena) mit barocker Gewölbemalerei um 1700. Hauskapelle mit Gewölbestukkatur und -fresken von 1670.An der Ecke zur Kalchberggasse Zubau eines Bibliotheksgebäudes (Landesbibliothek) mit neobarocker Fassadierung, 1890/94 nach Entwurf von August Gunolt als Pendent zum gleichzeitig erbauten Neuen Joanneum errichtet. Aus derselben Zeit stammt die neobarocke Parkeinfriedung in der Kalchberggasse.

Kommentare

Dem Bau des "Joanneumviertels" nach Plänen spanischer Architekten sind die Reste des begrünten Botanischen Gartens zum Opfer gefallen. Seit der Wiedereröffnung 2011 findet man hier eine mit mineralogischem Material belegte Überplattung des Eingangsbereiches zu den Abteilungen des "Universalmuseums Joanneum". Durch eine kreisrunde Öffnung gelangen BesucherInnen über eine Rolltreppe in das Innere des Besucher-Zentrums. Dort ist ein Info-Point und die Kasse zu finden. Weiters stehen auf dieser Fläche ein Museumsshop, Garderoben und Sanitäreinrichtungen zur Verfügung. Über das Besucher-Zentrum des Joanneumsviertel erfolgt auch der Zugang zur Neuen Galerie Graz, Naturkundemuseum und die Multimedialen Sammlungen. Bücher-Freunde erhalten in der Freihandaufstellung der Landesbibliothek Gelegeheit zum Schmökern.

Einzelnachweise

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Baugeschichte. Durch die Nutzung von Baugeschichte erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.