Puchstraße 85 - 119

From Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8020

Route:Gries Industriezone


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47° 2' 39.26" N, 15° 26' 15.65" E


Puch-Museum im alten Puchwerk - alte Militär-Schwimmschule

Zur Geschichte des Ortes: Das Gelände gehörte seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts zu dem von Erzherzog Karl II. erbauten Jagdschloss "Karlau", zu dem nicht nur ein ausgedehnter Tiergarten, sondern auch eine Mühle gehörten. Der Franziszeische Kataster von 1829 hat hier eine Mühle mit drei Mühlrädern eingezeichnet. Etwas oberhalb dieser Mühlräder ist über dem "Fluder" ein hölzernes Bassin gelegt gewesen, dessen Zweck mit der daneben stehenden Bezeichnung "Militär-Schwimmschule" (auf der Neuauflage von 1853 mit dem Zusatz "am Mühlbach") erklärt wird. Dort dürften auch Zivilpersonen das Schwimmen geübt haben, denn man berichtet, dass die Badegäste aus der Stadt hierher bespannt - also mit Wagen - fahren mussten. Der 1835 erfolgte Bau der in der Körösistraße 9 gelegenen neuen, gemauerten Militär-Schwimmschule hat wohl das Ende der Anlage in der Au bedeutet. Um 1860/65 wird hier Ohmeyers S. M. ("Skitze von Grätz" 1782: Rusterholzers Sägemühle) genannt. Wenn unsere Forschungsergebnisse stimmen, so war der Besitzer der Mühle, Anton Franz Ohmeyer, den man einen Grazer Baumeister nennen könnte; er baute 1841 über dem Türkenbrunnen am Schloßberg ein hölzernes Brunnenhäuschen auf, das 1934 wieder entfernt wurde, und stellte 1844 das 1945 abgebrannte Schweizerhaus fertig. Sein Sohn Carl Ohmeyer hat einige sehr schöne Bauten in Graz gestaltet, die man auf unserer Homepage ebenfalls finden kann.

(Historische Recherche: Peter Laukhardt)

Neben dem bekannten Werk in Graz-Thondorf existiert auch noch ein zweiter Ort in Graz, der eng mit Steyr-Puch verbunden ist: Das sogenannte "Einser Werk" oder auch "Stammwerk". Es handelt sich dabei um jenes Gelände, auf dem Johann Puch im Jahre 1899 die Fahrradproduktion mit dem Namen "Johann Puch – Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks-Actien Gesellschaft in Graz" auf die Beine stellte. Jahre später, nach Puchs Tod (1914), fusionierte die Firma 1928 mit Austro-Daimler und schließlich 1934 auch noch mit Steyr zu Steyr-Daimler-Puch. Steyr-Daimler-Puch verkaufte diese Gründe etwa 2000. Viele der alten Gebäude, die damals noch existierten, wurden vom neuen Besitzer abgerissen und Straßen wurden eingezogen, um die Infrastruktur für einen neuen Industriepark zu schaffen (siehe Innovationspark Graz). Leider hat das Gelände dadurch viel von seinem originalen und historischen Charakter verloren. Auch Halle P sollte abgerissen werden, konnte aber zum Glück noch rechtzeitig unter Denkmalschutz gestellt werden.

(Nach: Constantin Kiesling, siehe: http://tdc.haflinger-4wd.com/countries/austria/interesting-places.php)

Eine Initiative des Bezirkes Gries im Jahre der Kulturhauptstadt Graz 2003 war Ausgangspunkt des Puch-Museums. Viele Jahre nur durch die Beharrlichkeit ihres Initiators, Karlheinz Rathkolb, am Leben gehalten, konnte Ende Juni 2012 das für die Industriegeschichte der Autostadt Graz so bedeutende Museum in der denkmalgeschützten Halle 1 ein endgültiger Platz gesichert werden. Näheres siehe: http://www.johannpuchmuseum.at

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