Münzgrabenstraße 7

Aus Baugeschichte

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47° 3' 56.59" N, 15° 26' 51.22" E


Ehem. Seifensieder-Haus

Schon 1740 saß auf Nr. 5 ein Seifensieder namens Zeitler, 1751 kaufte W. Sedlmayr das Haus mit Garten, Stall u. Einquartier-Freiheit, 1772 erwarb er von A. Puecher das Nachbarhaus mit Garten, ließ es von 1773 vom Grazer Baumeister Joseph Hueber neu gestalten und baute noch ein Stöckl dazu. 1779 erbte sein aus Mähren stammender Schwiegersohn Joseph Mark, Seifensiedergeselle, den Besitz; er wird 1789 in der neuen Grazer Polizeiordnung als Grundrichter für den Bezirk Münzgraben erwähnt. 1838 ist ein Joseph Streinz (Streintz) als Hausbesitzer genannt, der 1849 als Viertelmeister vom Münzgraben die "väterliche Vorsorge für die unglückliche Familie Hertinger in der Moserhofgasse 358" übernommen hatte und für sie über die Zeitschrift "Herold" Spenden sammelte. Interessant ist noch, dass in den heute nicht mehr im Originalzustand bestehenden Häusern der Seifensieder Mark und Streinz (Münzgrabenstraße 9 und 11) nach 1777 auch die durch die Maria-Theresianische Schulordnung notwendig gewordene "Münzgrabenschule" untergebracht war. Derzeit ist in den Geschäftsräumen das bedeutende Grazer Antiquariat Friebes untergebracht.

Das zweigeschossige, traufständige Bürgerhaus mit Satteldach hat eine Rokoko-Fassade des 18. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist das korbbogige Steinportal der Hauseinfahrt mit der Sandsteingruppe "Maria mit Kind" auf Wolken (nach der Art von Pietro de Pomis). Hofseitig besteht noch ein schöner Laubengang mit aufwändig gearbeiteten Schmiedeeisengitter. In einem Bombenangriff des Jahres 1944 wurden die südlichen drei Fensterachsen zerstört und nicht wieder in der alten Form aufgebaut, weshalb das einst zentrale Portal nicht mehr in der Mittelachse liegt. Das Haus liegt in der Altstadt-Schutzzone 3 ist aber nicht leider nicht denkmalgeschützt.

(Nach: "Herold" 30. April 1849; Pirchegger, Häuserbuch; Gebhard, Polizei, 1992; ÖKT 2013)

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