Hauptplatz Kilianbrunnen (Ybbs an der Donau)

Aus Baugeschichte

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48° 10' 38.06" N, 15° 5' 6.32" E


Hauptplatz

Umstellt von mehrstöckigen Wohnhäusern stellt der Hauptplatz die Stadtmitte der Altstadt dar Er fällt zur Wienerstraße hin schräg ab und verbindet Obere und Untere Stadt miteinander. Im Nordosten schließt der Kirchenplatz an, im Süden geht er in den Schiffmeisterplatz über.

In der Mitte befindet sich der Stadtbrunnen mit der Figur eines mit Schild und Schwert gerüsteten Ritters - einem Prangermandl. Er erinnert an den Pranger der sich früher hier, als Zeichen niederen Gerichtsbarkeit befunden hat. Daneben stand die Schranne, Zeichen der hohen Gerichtsbarkeit. Hier wurden Todesurteile verkündet, vollstreckt wurden sie jedoch außerhalb der Stadt, am nahegelegenen Kirl. Beim Brand 1716 wurden große Teile der Stadt und auch der Hauptplatz verwüstet. Beim Wiederaufbau erhielten alle Häuser Barockfassaden. Heute ist davon nur mehr die Barockfassade des Palais Gatterburg (Hauptplatz 3) an der Westseite des Platzes im Original erhalten, da ein neuerlicher Stadtbrand 1868 wiederum große Teile der Stadt zerstörte.

Erwähnenswert sind noch der „Passauer Hof“ (Hauptplatz 8) an der Ostseite des Platzes, der gemeinsam mit dem „Passauerkasten“ 600 Jahre im Besitz des Bistums Passau war und als Keller und Kassenamt diente. Sowie das sogenannte Klosterhaus (Hauptplatz 7) im Norden des Platzes, es gehörte eine Zeitlang zum außerhalb der Stadtmauern gelegenen Franziskanerkloster.

Kilianbrunnen / Stadtbrunnen

In der Mitte des Renaissancebrunnens am Ybbser Hauptplatz findet sich auf einem erhöhten Sockel, die Figur eines mit Schild und Schwert gerüsteten Ritters. Bei der Figur, aus dem Jahr 1613 handelt es sich um ein sogenanntes Prangermandl, welches jene Stelle an der sich der Pranger befunden hat, markiert und zeigt den Stadtrichter (heutigen Bürgermeister). Sie ist Symbol für die niedere und hohe Gerichtsbarkeit. In Ybbs wurde die Figur bis ins letzte Jahrhundert „Meister Kilian“, später nur noch Kilian genannt. Es dürfte sich hier um eine Verballhornung und Kombination mehrerer Begriffe handeln. So wurde der Scharfrichter in Ybbs Meister Hans genannt und seine Richtstätte befand sich am Kirl. Es handelt sich hier also um den Meister „Kirl Hans“ abgewandelt auch „Kirl Jan“, daraus könnte im laufe der Zeit Kilian geworden sein. Unser Ybbser Kilian hat jedenfalls nichts mit dem vor allem in Franken verehrten iroschottischen Bischof Kilian zu tun.

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