Sigmundstadl 34

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8020



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47° 4' 29.78" N, 15° 25' 35.04" E


Ehem. "Gasthaus zum Apfel"

Einstöckiges Vorstadt-Gasthaus aus der 2. Hälfte des 18.Jhs mit Walmgiebel und drei Schleppgaupen.

Sigmund Freiherr von Schwizen, war um 1770 Besitzer einer großen Gült (Grundherrschaft). Er hatte aber auch eine soziale Ader und errichtete 1770 - 1785 für arme Leute eine Reihe von "Keuschen" - man spricht von insgesamt 44 - in der Mühlgasse und am Sigmundstadl. Sein Vorname diente auch der Gassenbezeichnung als Vorbild, jedoch müsste dieser richtig "Sigmundstadtl" lauten, wie der Stadtplan von de la Porté (1806) beweist. Das Gebäude Sigmundstadl 1, es wird auch als "Mühlgasse 14" geführt, war das Schwiz'sche Herrenhaus. (Nach Pirchegger, Häuserbuch 1936)

Beim Vergleich der beiden Fotos fallen folgende Veränderungen auf: Die beiden Fenster im Obergeschoß wurden durch ein mittiges großes rechteckiges ersetzt, ansonsten besitzt das Gebäude immer noch die drei typischen Schleppgaupen an der Längsseite. Anstelle eines Gasthauses ist jetzt hier ein Fahrrad-Geschäft untergebracht.

Mit dem Herrenhaus am Beginn der Straße ist das hier beschriebene Gebäude eines der letzten ziemlich unveränderten Objekte der Ära des Freiherrn von Schwizen am bereits stark überformten Sigmundstadl. Hier wurde ja durch den Bau der Keplerstraße nach der Mitte des 19. Jhs. die Gasse durchschnitten - die ehemalige, kurze Fortsetzung ist aber am Hause Keplerstraße 66 noch ablesbar. Obwohl der Bau in der ÖKT 1984 nicht erwähnt ist, wäre das Haus wegen seiner exponierten Lage an der Einmündung in die Keplerstraße mit dem baumbestandenen kleine Platz davor, aber auch auf Grund seiner überregionalen sozialen Bedeutung unbedingt erhaltenswert.



Kommentare

Kaum war der Artikel ins Netz gestellt, mussten wir erfahren, dass mit dem baldigen Abbruch des für dieses Viertel so charakteristischen Hauses zu rechnen ist!

Laukhardt (Diskussion) 15:59, 13. Jan. 2015 (CET) Das von der Nordseite aufgenommene dritte Foto zeigt, was sich hier, mitten in der Hektik der Keplerstraße, für ein schöner baumbestandener Platz mit einem kleinem Beisl anbieten würde. Laukhardt (Diskussion) 16:26, 27. Jan. 2015 (CET) Am 27.11.2020 zu Mittag hat der Abriss-Bagger nur mehr ein paar Meter des Mauerwerks übrig gelassen - und der Baum an der Ecke steht noch - wie lange? Auch das anschließende mehrstöckige Wohnhaus Keplerstraße 53 wird offenbar demoliert. Laukhardt (Diskussion) 12:10, 27. Nov. 2020 (CET) Am 4.12.2020 erhalten wir ein Foto, das einen gekonnten Baumschnitt zeigt, oder?

Laukhardt (Diskussion) 10:50, 4. Dez. 2020 (CET)

Einzelnachweise

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