Sackstraße 26

Aus Baugeschichte

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47° 4' 24.17" N, 15° 26' 9.28" E


Zanderhof

Ehem. Dalmatiner-Keller, heute Zanderhof

Großflächiger Gebäudekomplex bestehend aus dem straßenseitigen Doppelgiebelhaus mit kleinem Innenhof und langgestreckten, vorwiegend aus dem 16.Jh. stammenden Flügelbauten, die einen geschlossenen Hinterhof bilden. Das Vorderhaus wurde Ende des 17./Anfang 18.Jh. barockisiert mit Portalrahmung, offener Treppenanlage im Innenhof und Stuckdecken.

1926 wurden die am Schloßberghang liegenden Terrassen des Gasthofes mit dem im Bau befindlichen Felsensteig (1928 eröffnet) durch eine Treppenanlage verbunden, die auch beleuchtet werden konnte.

Im Zuge von Renovierungsarbeiten in neuerer Zeit zeigte sich, dass das Gebäude aus mehreren Häusern, vermutlich aus drei, zusammengewachsen ist. Im Hinterhof ist ein kleiner Brunnen, der aus mächtigem Stein gehauen ist und in seiner runden einfachen Linienführung an die Brunnen in Venedig und Italien erinnert.

Der Zackenfries unter den Dachkanten des Hauses sowie die kurzen mächtigen Säulen im rechten hinteren Teil des Hofes erinnern ebenso an die italienische Bauweise des 16. Jahrhunderts. Italienische Baumeister haben neben Befestigungsbauten in Graz auch bei Bürgerhäusern ihr großes Können eingesetzt. In den Gängen und Stiegenhäusern finden sich weitere Beweise dafür, etwa Portale aus Sandstein, die ganz im Stil der italienischen Renaissance gehalten sind.[1] Zanderhof- Das Palais in der Sackstraße

1922 wurde der erste Innenhof teilweise überbaut, 1933 zog mit der Eröffnung des „Dalmatinerkeller“ die Gastronomie in die Sackstraße 26 ein. 1937 wurde ein terrassierter Gastgarten zum Schloßbergsteig hin angelegt.

Heute ist das Gebäude Sackstraße 26 als Zanderhof bekannt. Es sind hier Unternehmen (Juwelier Goldzander, Frauenkrebshilfe, Masshemden Dresler, ebeka, Italia Food) und Wohnungen untergebracht. Im Jahre 2016 wurde die Fassade in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt renoviert. Im Jahr 2018 wurde die Säule im Hof und Sandsteinbänke und einige Portale renoviert.

Aus dem Häuserbuch von Luschin-Ebengreuth: Nr. 26 [382] seit 1870, vorher: 1852 Zweiter Sack Nr. 251, 1838 Nr. 242, 1813 Nr. 226, 1785–1803 Nr. 171. Besitzer: 1596 lt. Hofquartierverzeichnis Michl HARDER. 1663 Herr Georg ADL. 1674 Herrn Adl Behausung. 1690 Herrn Hanß Georg Adls Erben. 1728–38 Herr Peter Anthoni CERONI, dermalen Hof-Canzler bei der geheimen Stelle, vorhero Adlisches Haus. 1746 Ceronische Erben. Das Haus fiel durch Vergleich an Frau Cajetana v. LÄNSERN geb. Ceroni und nach deren Tode an ihre Tochter Maria Anna v. LÄNSERN, die sich 1787 mit dem späteren Landrat Dr. Jos. Joh. BITTERL v. TESSENBERG vermählte, der 1798–1828 als Eigentümer genannt wird. 1834–1910 dessen Erben und Nachkommen. 1927 Dr. Max Bitterl u. G.

1726 wohnte im "Ceronischen Haus" - ein Jahr vor seinem Tod - der Bildhauer Franz Georg Echter; 1648 wurde er von Maria Anna Erlacher aus der Taufe gehoben. Diese Witwe des Bildhauers Sebastian Erlacher wurde zwei Jahre später die Frau von Johann Baptist Fischer, der bei Erlacher das Handwerk gelernt hatte. Der Sohn der beiden, der später berühmte Johann Bernhard Fischer, gab sich ab 1695 als Adelsprädikat nach dem Namen seiner Mutter den Titel "Fischer von Erlach".

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